Politisches Profil
Jerkara gilt als der konservativste Teil der Großsergei – nicht unbedingt in religiöser Hinsicht, sondern im Lebensgefühl: Hier herrscht Ordnung, Struktur, Respekt vor Tradition und ein tiefes Misstrauen gegenüber „übermäßiger Neuerung“. Die regionale Regierung ist streng katholisch geprägt, genießt aber breite Akzeptanz auch unter sunnitischen und schiitischen Minderheiten.
Der politische Konsens lautet: Wer gute Geschäfte machen will, der zündet keine Städte an. Und so lässt man sich lieber auf Kompromisse ein, als irgendetwas zu riskieren, das den Wirtschaftsstandort gefährden könnte. Reformer aus Serkara oder Raplakara stoßen hier regelmäßig auf höfliche, aber entschiedene Ablehnung.
Religionen & Bevölkerung
Jerkara zählt rund 31 Millionen Menschen und ist damit die zweitgrößte Provinz der Großsergei. Der Anteil an Katholiken ist hier am höchsten, doch durch historische Zuwanderung finden sich auch bedeutende sunnitische und schiitische Gemeinden.
Statt konfessionellen Spannungen herrscht eine Art wirtschaftlich motivierter Pragmatismus: Wer Steuern zahlt, wird in Ruhe gelassen. Religiöse Unterschiede sind sichtbar, aber in der Öffentlichkeit meist diszipliniert. Der Einfluss der katholischen Kirchen ist jedoch stark – besonders im Bildungs- und Gesundheitssystem.
Wirtschaft & Infrastruktur
Kaum ein Landesteil ist so modern ausgebaut wie Jerkara. Die Infrastruktur gilt als die beste im gesamten Reich:
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Ein ausgezeichnetes Schienennetz,
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autonome Industrieparks,
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Hochgeschwindigkeitsverbindungen zu Karakent und Edine.
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In jeder Stadt über 300.000 Einwohner existiert ein Flughafen – und die meisten sind Gewinnmodelle.
Die Stadt Yalnızkent, drittgrößte Metropole des Reiches, ist ein Drehkreuz für Handel, Finanzen und Bildung. Die Menschen dort sind geschäftstüchtig, zukunftsgewandt – und, wie man im Rest des Landes sagt, "zu höflich, um ehrlich zu sein".
Klima & Landschaft
Das Klima Jerkaras ist, wie die Menschen sagen würden, „aus Prinzip widersprüchlich“:
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Im Süden maritim, mit salzigen Brisen und angenehmer Hitze.
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Im Norden hingegen kontinental, oft windig, manchmal klirrend kalt.
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Raplakarische Sandwinde ziehen regelmäßig über die südöstlichen Ebenen.
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In den Hochlagen kommt es zu monatelangem Nebel und Starkregen.
Trotzdem (oder gerade deshalb) bleibt die Bevölkerung heiter. Der „gemeine Jer“, wie man ihn nennt, hat sich an Wetter, Bürokratie und Außenpolitik gleichermaßen gewöhnt – und bringt regelmäßig und zahlreich Nachkommen hervor, die man im Rest der Großsergei sowohl beneidet als auch belächelt.
Innere Spannungen & Opposition
Opposition? Ja, aber diskret.
Jerkara hat keinen revolutionären Unterbau, aber einen unterschwelligen inneren Konflikt:
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Junge Leute drängen in die Städte,
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Katholische Kleriker versuchen, wieder mehr moralische Autorität zu erlangen,
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Sunnitische Geschäftsleute gewinnen an Einfluss,
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Die Provinzverwaltung versucht, alles zusammenzuhalten – mit begrenztem Erfolg.
Ein echtes Pulverfass ist Jerkara nicht. Aber wenn es explodieren würde, wäre es sauber organisiert, budgetiert – und steuerlich absetzbar.