Politisches Profil

Raplakara ist der am stärksten kontrollierte Landesteil der Großsergei – nicht wegen seiner Macht, sondern wegen seiner Fragilität. Die Regierung des Maliks ist hier ständig bemüht, den Eindruck von Stabilität zu wahren, während unter der Oberfläche Unruhe, Entfremdung und Misstrauen wachsen.

Die Gesetzgebung ist repressiv, viele Regelungen gelten nur hier. Frauen sind im öffentlichen Raum verschleiert, der Schulbesuch für Mädchen endet oft früh. Kritik an der Regierung ist selten offen, aber überall spürbar.
Immer wieder kommt es zu kleinen Aufständen, besonders in den südlichen Wüstenstädten. Die Antwort darauf ist immer dieselbe: Schweigen durch Härte.

Dennoch gibt es Versuche, das Blatt zu wenden. Die Regierung hat mehrere Entwicklungsprogramme aufgelegt – neue Schulen, Subventionen für lokale Unternehmen, bessere medizinische Grundversorgung. Die Umsetzung allerdings bleibt langsam, zersetzt von Korruption und mangelndem Vertrauen.


Religionen & Bevölkerung

Raplakara zählt etwas über 20 Millionen Einwohner. Die Bevölkerungsdichte ist niedrig, die soziale Spannung hoch.

  • Der Anteil der Schiiten ist bedeutend, besonders in der Stadt Edine, wo er bis zu 50 % erreicht.

  • Sunniten, kleine protestantische Gruppen und besonders die jüdische Minderheit in Ibrı (ca. 25 % der Stadtbevölkerung) bilden ein religiös zersplittertes, aber voneinander abhängiges Gefüge.

Zwar gilt das Reich offiziell als religiös tolerant – doch in Raplakara spürt man deutlich, wie Konfession zur Frage politischer Loyalität geworden ist.

Hinzu kommt: Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung spricht fließend Sergçe. Armut, mangelhafte Schulbildung und der Alltag in abgelegenen Regionen führen dazu, dass große Teile der Bevölkerung in lokalen Dialekten und Nomadensprachen leben, die im Zentrum kaum verstanden werden.


Infrastruktur & Wirtschaft

Die Infrastruktur ist lückenhaft:

  • Ein paar Hauptverbindungen per Schiene zwischen Amukent, Afarkent und Ibrı,

  • sonst meist Sandpisten, Schluchtenpfade, versandete Straßen.

  • Es gibt genau drei internationale Flughäfen – in Amukent, Afarkent und Ibrı.

Raplakara besitzt reiche Bodenschätze – Phosphate, Eisen, Salz, Erdgasvorkommen – aber die Nutzung erfolgt oft durch externe Konzerne aus Serkara oder dem Ausland. Die lokale Bevölkerung profitiert davon kaum.


Klima & Landschaft

Raplakara ist ein Land der Steine und Hitze. Die Region wird fast vollständig von Stein- und Felswüsten dominiert. Nur an der Küste finden sich halbwegs fruchtbare Zonen, in denen Fischerei, Olivenbau und Tourismus möglich sind.

Trotz der extremen Temperaturen ist die Luftfeuchtigkeit hoch, besonders im Sommer – was das Leben nicht angenehmer, aber erträglicher macht. Die Küstengewässer gelten als fischreich und ökologisch wertvoll.

Ein Leuchtturmprojekt ist das Meeresmuseum in Amukant, verbunden mit einer internationalen Forschungsuniversität – eines der wenigen Aushängeschilder Raplakaras, das nicht vom Militär oder der Religion bestimmt ist.


Gesellschaft & Spannungen

Raplakara ist jung – etwa 60 % der Bevölkerung sind unter 30. Doch Perspektiven fehlen:

  • Die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen ist hoch.

  • Viele sehen in der Emigration nach Kaltkara oder Serkara ihre einzige Chance.

  • Andere radikalisieren sich: ideologisch, religiös, oder einfach durch blanke Wut.

Die Regierung reagiert mit Symbolpolitik, hartem Durchgreifen – und dem Versuch, mit Geld aus Serkara den Unmut zu übertünchen. Aber: Die Zukunft von Raplakara entscheidet nicht der Staat, sondern die nächsten zehn Jahrgänge junger Menschen – und die werden zunehmend lauter.