1. Kiyokata (清潟) – „Reine Bucht“
Grunddaten und Lage
Kiyokata liegt an der nordwestlichen Tropenküste des Reiches zwischen 16° und 19° nördlicher Breite und etwa 99° bis 103° westlicher Länge. Mit einer Fläche von rund 57.000 km² und etwa 8,3 Millionen Einwohnern zählt es zu den mittelgroßen Reichsdomänen. Es grenzt im Süden an Aonami und Shirasaka, im Osten an Higashitsuru. Die Präfektur bildet den nordöstlichsten Punkt der westlichen Küstenlinie, wo Meeresströmungen auf kühlere Luftmassen treffen.
Natur und Nutzung
Das Relief ist unruhig: zerklüftete Buchten, steile Felsufer, dazwischen Mangroven und Korallenränder. Im Hinterland schließen sich flache Hügelketten an, überzogen mit Sekundärwald, Bambus und Plantagen. Die Trockenzeit bringt salzhaltige Winde, während die Regenzeit Flüsse über die Ufer treten lässt und die Täler in sumpfige Senken verwandelt. Küstenfischerei und Holzgewinnung prägen die Nutzung. Die ursprünglichen Wälder wurden weitgehend abgeholzt; in höheren Lagen bestehen Aufforstungen mit Nutzhölzern und Ölpalmen.
Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Die Bevölkerung konzentriert sich auf die schmalen Küstenstreifen und Mündungszonen. Kleine Hafenstädte liegen dicht beieinander, verbunden durch Straßen, die dem Meer folgen. Das Hinterland bleibt dünn besiedelt, geprägt von Dörfern mit Holzarchitektur aus der Frühzeit des Reiches. In abgelegenen Tälern leben Nachfahren der Küstenvölker, deren Religion und Sprache offiziell dokumentiert, aber kaum gepflegt werden. Sie bewohnen Reservate, in denen traditionelle Fischerei erlaubt, Seeverkehr jedoch untersagt ist.
Wirtschaft und Institutionen
Kiyokata ist auf das Meer ausgerichtet. Fischfang, Schiffbau und Verarbeitung mariner Produkte bilden das Rückgrat der Wirtschaft. Mehrere nautische Schulen und hydrografische Institute sichern den Fachkräftebedarf der Küstenflotte. Kleinere Hafenstädte dienen als Umschlagpunkte für Holz, getrockneten Fisch und einfache Industrieprodukte. Landwirtschaft spielt eine Nebenrolle – Reis und Maniok decken den Eigenbedarf. Die Verwaltung gilt als diszipliniert, ihre Kontrollpraxis als streng.
Gesellschaft und Gegenwart
Im Reich steht Kiyokata für Ruhe und Beständigkeit. Die Bevölkerung gilt als zurückhaltend, pflichtbewusst, traditionsnah. Doch hinter der Ordnung liegt ein stilles Gefälle: Die Küstenstädte wachsen, während das Hinterland verarmt. Reservate und Altgemeinden bleiben außerhalb des wirtschaftlichen Kreislaufs. Offizielle Berichte sprechen von „sozialer Stabilität“, doch diese gründet weniger auf Teilhabe als auf Gewöhnung. Die Reinheit, auf die sich der Name der Präfektur bezieht, ist eine, die vieles ausgeschlossen hat.
3. Nakanoura (中浦) – „Mittlere Bucht“
Grunddaten und Lage
Nakanoura liegt an der zentralen Westküste des Reiches zwischen 17° und 18° nördlicher Breite und etwa 98° bis 101° westlicher Länge. Mit einer Fläche von rund 61.000 km² und etwa 9,9 Millionen Einwohnern gehört es zu den dichter besiedelten Präfekturen. Es grenzt im Norden an Higashitsuru, im Süden an Aonami, im Osten an Shirasaka und im Westen an das offene Meer. Die Küstenlinie bildet eine langgezogene, schmale Bucht mit zahlreichen Nebenarmen, deren natürliche Häfen seit Jahrhunderten genutzt werden.
Natur und Nutzung
Die Landschaft besteht aus einer flachen Küstenebene, die sanft in niedrige Hügel übergeht. Mangroven, Brackwasserteiche und Lagunen prägen die Gezeitenzone. Das tropische Klima bringt regelmäßige Regenfälle; Überschwemmungen sind häufig, aber eingeplant. Reis, Wasserlinsen und Wurzelgemüse wachsen in gestuften Feldern. Viele Dämme und Speicherbecken wurden während der letzten Jahrzehnte durch staatliche Projekte modernisiert. Im Hinterland finden sich kleinere Wälder, in denen Bambus, Harz und Baumfasern für die Handwerksproduktion gewonnen werden.
Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Nakanoura gehört zu den ältesten besiedelten Regionen des Reiches. Die Küstenstädte entstanden entlang des historischen Seehandelswegs und wachsen heute zu einem durchgehenden urbanen Band zusammen. Die Wohngebiete sind dicht, mit ineinander verschachtelten Holzhäusern, die in Regenzeiten auf erhöhten Plattformen stehen. In den äußeren Stadtteilen leben Binnenmigranten und Arbeiterfamilien in beengten Verhältnissen. Im Gegensatz dazu gelten die zentralen Bezirke der Handwerksgilden und Akademien als vorbildlich gepflegt. In entlegenen Buchten bestehen kleine Reservatsdörfer, deren Bewohner traditionell im Bootsbau tätig waren, aber kaum noch Zugang zu Seehandel und Märkten besitzen.
Wirtschaft und Institutionen
Nakanoura ist das wirtschaftliche Rückgrat der mittleren Küstenlinie. Schiffbau, Metallhandwerk und maritime Ausbildung bilden das Fundament der lokalen Wirtschaft. Mehrere nautische Akademien und technische Schulen stehen unter direkter Aufsicht der Zentralverwaltung. Exportgüter sind Fischkonserven, Bootsmotoren, Keramik und verarbeitete Hölzer. Ein bedeutender Teil der Güterproduktion erfolgt in halbkooperativen Werkstätten, die nach alter Gildenordnung organisiert sind. Verwaltung und Militär unterhalten hier mehrere Logistikzentren, darunter einen großen Flottenhafen im Süden.
Gesellschaft und Gegenwart
Das gesellschaftliche Bild Nakanouras ist geprägt von Ordnung und Fleiß, aber auch von Enge. Die Menschen leben dicht, arbeiten viel, sprechen wenig. Öffentliche Räume sind funktional, Freizeit bleibt ein Nebenprodukt der Arbeit. Die Präfektur gilt im Reich als Muster wirtschaftlicher Stabilität, doch viele Familien leben knapp über der Armutsgrenze. Zwischen den alten Vierteln und den neuen Industrieanlagen verläuft eine unsichtbare Grenze: Wer den Ort seiner Linie verliert, findet schwer zurück. In offiziellen Berichten heißt es, Nakanoura stehe „im Gleichgewicht von Tradition und Fortschritt“. Für viele bedeutet dieses Gleichgewicht Stillstand.
4. Aonami (青波) – „Blaue Welle“
Grunddaten und Lage
Aonami liegt zwischen 16° und 18° nördlicher Breite und 97° bis 100° westlicher Länge im zentralen Westbogen des Reiches. Mit einer Fläche von rund 68.000 km² und etwa 11,4 Millionen Einwohnern zählt die Präfektur zu den bevölkerungsreichsten Domänen. Sie grenzt im Norden an Nakanoura, im Süden an Shirasaka, im Osten an Takigane und im Westen an das Meer. Das Gelände steigt von der flachen Küste über bewaldete Osthänge bis in sanfte Höhenzüge an.
Natur und Nutzung
Das Klima ist tropisch-feucht mit klarer Regenzeit und kurzen Trockenphasen. Die zahlreichen Flüsse fließen vom Hochland direkt in das Meer und verleihen dem Gebiet seinen Namen – klare, blaue Ströme, die sich in der Sonne silbern brechen. Die ursprünglichen Wälder wurden großflächig durch Plantagen ersetzt. Ölpalmen, Bambus und Teakholz dominieren die Nutzung, während kleinere Täler landwirtschaftlich für Reis, Zuckerrohr und Gemüse erschlossen sind. Das Hinterland enthält mehrere Schutzgebiete, in denen sich Reste des ursprünglichen Waldes halten, jedoch stark fragmentiert.
Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Aonami ist stark urbanisiert. Küstennahe Städte wachsen entlang der Verkehrsachsen zu einem durchgehenden Siedlungsband, das sowohl industrielle als auch akademische Zentren umfasst. Die Bevölkerungsdichte ist hoch; viele Wohnviertel bestehen aus mehrstöckigen Betonbauten, während die wohlhabenderen Bezirke sich in die Hügellagen zurückgezogen haben. Das Hinterland ist dünner besiedelt, dort leben Wanderarbeiter und Binnenmigranten in temporären Unterkünften. Ureinwohner sind nur in einem schmalen Gebirgskorridor registriert, der offiziell als kulturelles Schutzgebiet geführt wird.
Wirtschaft und Institutionen
Die Präfektur gilt als eines der technologischen Zentren des Reiches. Elektronik-, Präzisions- und Optikunternehmen haben hier ihre Hauptsitze; mehrere Universitäten und Forschungsanstalten sind auf Materialkunde, Ingenieurwesen und Hydrotechnik spezialisiert. Gleichzeitig bleibt die Plantagenwirtschaft ein Grundpfeiler der regionalen Versorgung. Große Teile der Arbeit werden durch staatlich lizenzierte Kooperativen organisiert. Öffentliche Verwaltung, Schulwesen und Transportinfrastruktur stehen unter enger Kontrolle der Hauptstadt. Militärisch ist Aonami durch ein Küstenkommando vertreten, das zugleich den zivilen Schiffsverkehr überwacht.
Gesellschaft und Gegenwart
Aonami erscheint nach außen als Musterregion des Fortschritts – sauber, effizient, gut organisiert. In den Tälern und Dörfern jenseits der Hauptstraßen herrscht jedoch eine stille Zweiteilung. Die technologische Oberschicht lebt in klimatisierten Städten mit konstantem Strom, während einfache Arbeiterfamilien bei Monsunbeginn in Holzbaracken ausharren. Soziale Unterschiede werden nicht bestritten, sondern ästhetisch verborgen: durch Uniformität, durch Schweigen. Offiziell gilt Aonami als „Ort geordneter Modernität“. Doch je weiter man sich von der Küste entfernt, desto lauter klingen nachts die Generatoren.
5. Shirasaka (白坂) – „Weißer Hang“
Grunddaten und Lage
Shirasaka liegt im mittleren Westen des Reiches zwischen 16° und 19° nördlicher Breite und 98° bis 101° westlicher Länge. Mit rund 64.000 km² Fläche und etwa 9,1 Millionen Einwohnern zählt es zu den weniger dicht besiedelten, aber kulturell einflussreichen Domänen. Es grenzt im Norden an Aonami, im Osten an Takigane, im Süden an Hinode und im Westen an Kiyokata. Das Relief ist ein welliges Hochplateau mit sanften Tälern, durchzogen von trockenen Grasflächen und vereinzelten Akazienwäldern.
Natur und Nutzung
Das Klima ist tropisch mit ausgeprägter Trockenzeit und kühlen Nächten. In der Trockenzeit verwandelt sich das Plateau in staubige, helle Flächen, die im Licht beinahe weiß erscheinen und dem Gebiet seinen Namen gaben. In der Regenzeit entstehen flache Seen und sumpfige Senken, die rasch wieder austrocknen. Landwirtschaft ist begrenzt: Viehhaltung, Hirse und Wurzelgemüse sichern die lokale Ernährung. Wasser wird in Zisternen und Speicherteichen gesammelt; viele stammen noch aus vorkaiserlicher Zeit. Holz ist knapp, Windkraftanlagen und Pumpstationen bestimmen die Silhouette.
Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Die Bevölkerung lebt in kleineren Städten und Bildungssiedlungen, die um Akademien und Verwaltungseinrichtungen entstanden sind. Viele Dörfer sind geordnet nach alten Planmustern: rechteckige Straßenzüge, klare Grenzen, Tempel im Zentrum. Shirasaka gilt als Herkunftsregion zahlreicher Offiziersfamilien und Verwaltungsbeamter. Bildung ist hier kein Privileg, sondern Pflicht; fast jedes Kind besucht eine der staatlichen Kaderschulen. Die Dörfer sind ruhig, doch Armut ist sichtbar – gepflegt, aber allgegenwärtig. Ureinwohner leben in den nördlichen Tälern, offiziell „voll integriert“, tatsächlich meist ohne Zugang zu weiterführender Bildung.
Wirtschaft und Institutionen
Die Wirtschaft beruht auf Ausbildung, Verwaltung und militärischer Präsenz. Mehrere Offiziersschulen, Planungsakademien und staatliche Werkstätten sind hier angesiedelt. In den Städten bestehen Textil- und Papierbetriebe, die Ausbildungsunterlagen, Uniformstoffe und Kartenmaterial produzieren. Der Verwaltungsapparat nutzt Shirasaka als Schulungs- und Prüfungsregion für künftige Beamte. Landwirtschaftliche Produktion ist gering, dafür stabil. Die Präfektur wird oft als „geistige Achse“ zwischen Norden und Süden bezeichnet, obwohl ihre wirtschaftliche Bedeutung schwindet.
Gesellschaft und Gegenwart
Shirasaka steht im Reich für Disziplin und Klarheit. Das Bild nach außen ist makellos – saubere Straßen, ordentliche Akten, pünktliche Menschen. Doch diese Ordnung hat einen Preis. Viele Bewohner leben unter rigiden Ausbildungsnormen; Versagen bedeutet gesellschaftliche Unsichtbarkeit. Familien bewahren alte Prüfungsurkunden wie religiöse Reliquien. Abends, wenn die Lautsprecher der Akademien verstummen, liegt eine eigentümliche Stille über den Städten – die Stille eines Landes, das alles richtig macht und trotzdem nichts vergisst. In Berichten des Hofes heißt es, Shirasaka sei „ein Ort, an dem Ordnung gelernt wird“. Die Menschen sagen, hier lerne man vor allem Gehorsam.
6. Takigane (瀧鐘) – „Wasserfall-Glocke“
Grunddaten und Lage
Takigane liegt im zentralen Gebirgsgürtel des Reiches zwischen 15° und 18° nördlicher Breite und 97° bis 100° westlicher Länge. Die Präfektur umfasst rund 59.000 km² und hat etwa 8,2 Millionen Einwohner. Sie grenzt im Westen an Shirasaka, im Norden an Aonami, im Süden an Hinode und im Osten an Tensui. Das Gelände ist steil und von Flusstälern zerschnitten, die sich während der Regenzeit in donnernde Wasserfälle verwandeln. Viele gelten als heilig, ihre Klänge wurden in alten Chroniken mit Glockenschlägen verglichen – daher der Name.
Natur und Nutzung
Die Region besteht aus dicht bewaldeten Hängen, Bambusdickichten und Nebelwäldern. Die Niederschlagsmengen gehören zu den höchsten des Reiches. Das Wasser stürzt aus hunderten Quellen in Täler, die teils nur über Seilbrücken erreichbar sind. Landwirtschaft ist schwer möglich; die Menschen betreiben Hangreisfelder und Pilzanbau in schattigen Zonen. Viele Berghänge stehen unter religiösem Schutz und dürfen nicht betreten werden. Holzgewinnung erfolgt kontrolliert durch Klosterverwaltung, deren Autorität über das Forstwesen hinausreicht.
Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Takigane ist dünn besiedelt, mit Dörfern entlang der Täler und Klostersiedlungen an Hängen und Pässen. Die Klöster dienen als Schulen, Märkte und lokale Verwaltungen zugleich. Viele Bewohner leben in halbmonastischen Strukturen, ihre Tagesabläufe folgen rituellen Zeiten. In abgelegenen Dörfern überdauern alte Glaubensformen – Mischungen aus Shintō, Ahnenkult und Berggeistern. Diese Gemeinden werden offiziell als „traditionell geschützt“ bezeichnet, was in der Praxis oft Abgeschiedenheit bedeutet. Ureinwohner, die hier einst die Berge bewohnten, haben ihren Status verloren; ihre Sprache lebt nur noch in Flurnamen fort.
Wirtschaft und Institutionen
Die wirtschaftliche Bedeutung Takiganes ist gering, seine kulturelle jedoch groß. Die Präfektur beherbergt mehrere zentrale Schreine und Tempel, darunter einige, die als Ursprung der ältesten Reinigungsrituale gelten. Pilgertourismus ist erlaubt, aber reglementiert; alle Besucher benötigen Genehmigungen, die von der Klosterverwaltung erteilt werden. Neben den religiösen Einrichtungen existieren geologische Forschungsstationen, die Wasserqualität und Gesteinsbewegungen überwachen. Staatliche Präsenz bleibt begrenzt, Verwaltung und Klosterlinien agieren oft parallel.
Gesellschaft und Gegenwart
Takigane gilt im Reich als Ort spiritueller Klarheit. Nach außen strahlt es Ruhe aus, nach innen Disziplin. Doch Armut, Isolation und Machtmissbrauch liegen dicht unter der Oberfläche. Manche Tempel haben ihre eigene Polizei, und die Linie zwischen geistlicher Aufsicht und Kontrolle ist schmal. Junge Menschen ziehen in die Städte der Nachbarpräfekturen; in manchen Tälern stehen halbleere Dörfer. Die wenigen, die bleiben, sprechen von Verpflichtung, nicht von Wahl. In offiziellen Dokumenten wird Takigane als „Region von ritueller Bedeutung und sozialer Stabilität“ geführt. In Wirklichkeit lebt es von Glauben – und von dem, was er verdeckt.
8. Mihara (三原) – „Drei Ebenen“
Grunddaten und Lage
Mihara liegt im zentralen Küstengürtel zwischen 15° und 18° nördlicher Breite und 96° bis 99° westlicher Länge. Mit einer Fläche von rund 70.000 km² und etwa 12,8 Millionen Einwohnern zählt es zu den bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich stabilsten Regionen des Reiches. Es grenzt im Norden an Hinode, im Westen an Shirasaka und Takigane, im Süden an Kasei und im Osten an das Meer. Der Name verweist auf die drei großen Ebenen, die durch Flussdeltas voneinander getrennt sind.
Natur und Nutzung
Die Landschaft ist weit und flach, mit fruchtbaren Böden aus Flussschwemmland. Drei große Ströme durchziehen die Präfektur von West nach Ost und münden in ausgedehnte Küstenmarschen. Während der Regenzeit dehnen sich die Flüsse über weite Gebiete aus, bilden Lagunen und Rückhaltebecken. Reis, Zuckerrohr und Baumwolle werden großflächig angebaut, in den höheren Lagen Maniok und Gemüse. Die Vegetation ist üppig, das Klima feucht und warm; Zyklone erreichen gelegentlich die Küste, doch die Deichsysteme gelten als vorbildlich.
Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Mihara ist dicht besiedelt. Die Bevölkerung konzentriert sich entlang der Flussläufe, in Städten mit regelmäßigem Raster und klarer Kanalordnung. In den ländlichen Zonen dominieren genossenschaftliche Dörfer, in denen die Felder gemeinschaftlich bewirtschaftet werden. Viele Familien arbeiten in staatlich regulierten Wasserverbänden, die Bewässerung und Ernteplanung koordinieren. Bevölkerungsanteile autochthoner Herkunft sind gering; die früheren Fischersiedlungen der Küste wurden in den 1950er Jahren aufgelöst oder verlegt.
Wirtschaft und Institutionen
Mihara bildet das agrarische Zentrum der mittleren Küstenlinie. Reisexporte, Zuckerproduktion und Lebensmittelverarbeitung bestimmen die Wirtschaft. In der Hauptstadt der Präfektur befinden sich mehrere Ausbildungsstätten für Verwaltung, Landwirtschaftsingenieurwesen und Ressourcenplanung. Der Hafen gilt als einer der effizientesten des Reiches, dient jedoch ausschließlich der Binnenflotte. Straßen, Bahnlinien und Wasserwege verbinden Mihara direkt mit Byakuren-fu. Die militärische Präsenz ist gering, Verwaltung und Logistik hingegen umfassend.
Gesellschaft und Gegenwart
Mihara verkörpert die „funktionierende Ebene“ des Reiches: ruhig, fleißig, ohne Übermaß an Eigenleben. Die Menschen gelten als verlässlich und diszipliniert; ihr Alltag folgt einem festen Rhythmus aus Arbeit, Gemeinschaft und Pflicht. Öffentliche Kultur ist schlicht, aber gepflegt – Tempelfeste, Jahresmärkte, Musikschulen. Hinter dieser Ordnung steht ein hoher Grad staatlicher Durchdringung: jede Arbeit, jede Bewegung, jeder Wasserlauf ist registriert. In Berichten heißt es, Mihara sei „der sichtbare Beweis, dass die Ordnung trägt“. Doch wer an den Rändern der Reisfelder steht, sieht, dass sie auf sumpfigem Grund gebaut ist.
9. Kasei (嘉成) – „Erfüllte Ordnung“
Grunddaten und Lage
Kasei liegt im südlichen Mittelabschnitt des Reiches zwischen 14° und 17° nördlicher Breite und 96° bis 98° westlicher Länge. Mit einer Fläche von etwa 78.000 km² und rund 10,9 Millionen Einwohnern ist es eine der größeren, aber weniger urbanisierten Präfekturen. Es grenzt im Norden an Mihara, im Westen an Hinode, im Osten an Tsukikawa und im Süden an Hoshigane. Die Landschaft ist eine weite, flache Ebene mit leicht ansteigenden Terrassen, von Bewässerungskanälen durchzogen und durch Deichsysteme geschützt.
Natur und Nutzung
Das Klima ist gleichmäßig tropisch mit stabilen Regenmustern. Fruchtbare Böden und jahrhundertelang gepflegte Bewässerungsanlagen machen Kasei zur produktivsten Agrarregion des Reiches. Hier wachsen Reis, Bohnen, Zuckerrohr und Baumwolle in planmäßig angelegten Feldern. In der Trockenzeit werden Weideflächen für Zugtiere und Wasserbüffel genutzt, die traditionell gemeinschaftlich gehalten werden. Flüsse verlaufen träge durch die Ebene, gesäumt von Akazien und Feigenbäumen. Mangroven und Sümpfe an den südlichen Rändern stehen unter Schutz, doch inoffizielle Rodungen kommen häufig vor.
Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Kasei ist landwirtschaftlich geprägt, mit dicht bewohnten Dörfern entlang der Bewässerungslinien. Die meisten Menschen leben in traditionellen Häusern aus Lehm und Holz, mit offenen Innenhöfen und Vorratsspeichern. Bildung ist weit verbreitet, doch die Bevölkerung bleibt konservativ; viele Familien folgen alten Linien und bestehen auf ritueller Reinheit bei Ernte und Ehe. In den letzten Jahrzehnten haben Binnenmigranten aus dem trockenen Osten Arbeit auf den Feldern gesucht, oft ohne dauerhafte Rechte. Städte sind klein, funktional und von Verwaltung und Marktzentren dominiert.
Wirtschaft und Institutionen
Kasei gilt als Kornkammer des Reiches. Ein Großteil des Reises, der nach Byakuren und in die westlichen Regionen geliefert wird, stammt von hier. Neben der Landwirtschaft existieren Verarbeitungsbetriebe für Zucker und Textilien sowie mehrere landwirtschaftliche Hochschulen unter Aufsicht des Amtes für Himmlische Verteilung (Tentai no Wakeri). Öffentliche Ordnung gilt als vorbildlich; die Verwaltung nutzt Kasei häufig als Schulungsgebiet für angehende Inspektoren. Der Staat fördert hier Stabilität über Struktur: genormte Abläufe, kontrollierte Preise, geregelte Arbeitsteilung.
Gesellschaft und Gegenwart
Kasei ist das Sinnbild gelebter Ordnung. Es gibt kaum Unruhe, wenig sichtbare Armut und keine nennenswerten Proteste. Doch die Stabilität beruht auf Müdigkeit. Viele junge Menschen verlassen die Dörfer, um in den Städten des Nordens zu studieren oder zu arbeiten. Zurück bleiben die Alten, die Felder und der stetige Klang der Bewässerungsräder. Wer in Kasei lebt, spricht von Pflicht, nicht von Traum. Das Reich lobt die Region für ihren „ruhigen Beitrag zur Ernährungssicherheit“. Zwischen den Feldern stehen Gedenksteine für Arbeiter, die im Dienst der Bewässerung ertranken — gepflegt, beschriftet, namenlos.