Die Ordnung des Tōyō no Teikoku ruht auf Form, nicht auf Vertrauen.
Sie hält, weil jeder weiß, was er zeigen darf und was nicht.
An der Spitze steht die Kaiserin – nicht als Befehlende, sondern als Achse, um die sich das Bild bewegt. Ihr Schweigen ist kein Rückzug, sondern ein Gesetz.
Unter ihr entfalten sich Ämter, Linien und Stimmen.
Jede besitzt Macht, doch nur, solange sie im Gleichklang bleibt.
Der Hof ist ein Ort der Stille, aber auch der Bewegung: Ministerien ringen um Einfluss, Familien um Nähe zur Krone, und alte Schulen um Deutungshoheit. Dieser Streit wird nicht öffentlich geführt, sondern in Gesten, Versetzungen, Einladungen – und in der Kunst des Verschwindens.
Trotz aller inneren Reibung gilt das Prinzip der Erscheinung:
Nach außen zeigt das Reich keine Uneinigkeit. Entscheidungen werden nicht erklärt, sondern vollzogen. Worte werden gewogen, bis sie deckungsgleich mit dem Bild des Thrones sind.
Der Seidō-in beschreibt diese Ordnung.
Er umfasst die Stellung der Kaiserin, die Stimmen des Hofes, die Struktur der Verwaltung und die Mechanismen der Macht.
Er zeigt, wie das Reich sich selbst regiert – nicht durch Lautstärke, sondern durch das Gleichgewicht von Form und Einfluss.
Stimmen des Thrones – Gyokuza no Koe (玉座の声)
Die führenden Personen des Tōyō no Teikoku bilden kein Kabinett im westlichen Sinn.
Ihre Zuständigkeiten sind festgelegt, ihre Rollen rituell und funktional zugleich.
Sie handeln im Auftrag der Kaiserin und unterstehen unmittelbar dem Hof.
Einige treten öffentlich auf, andere nur als Stimme oder Zeichen.
Gemeinsam bilden sie das sichtbare und unsichtbare Geflecht, das das Reich regiert – die Stimmen des Thrones.
Titel: Kaiserin des Tōyō no Teikoku
Geboren: 1998 Thronbesteigung: 2016
Ritueller Name: Himiko no Kage („Schatten des Sonnenkindes“)
Funktion: Zentrum des Hofes, Ursprung und Grenze kaiserlicher Autorität.
Profil:
Nach dem Tod ihres Vaters bestieg Amateru Himeka im Alter von 18 Jahren den Thron.
Der „Einschnitt“ von 2020 (Setsudan) beendete die Machtteilung innerhalb des Hofes und führte zu einer Neuordnung aller Ämter.
Seitdem gilt ihre Herrschaft als geschlossen, kontrolliert und persönlich legitimiert.
Sie erscheint selten, spricht öffentlich kaum und regiert über Zeichen, Gesten und Ernennungen.
Aiwa Isetsume (藍羽伊節女)
Titel: Leiterin des Sotoba no Koe – Amt für Äußere Spiegelung (外場の声)
Funktion: Diplomatie, Verträge, Außenkontakte.
Profil:
Ehemalige Richterin des Korridorkodex.
Bekannt für ihre sachliche, verschleierte Erscheinung und ihre strikte Kontrolle der Außenkommunikation.
Alle internationalen Erklärungen des Reiches werden über ihr Amt geprüft und formuliert.
Yura Itomaru (由良糸丸)
Titel: Leiterin des Nugikake no Tō – Amt der Gedämpften Klinge (脱掛けの刀)
Funktion: Strategische Leitung der Streitkräfte, Sicherheitsarchitektur.
Profil:
Ehemalige Kommandantin der Nordlinie, seit 2020 in Hofstellung.
Verantwortlich für Koordination von Heer, Flotte und Luftstreitkräften.
Handelt direkt im Auftrag der Kaiserin, ohne öffentliche Kommunikation.
Hina Rokuyama (六山雛)
Titel: Leiterin der Stillen Kammer – Shizuka no Ma (静かの間)
Funktion: Kontrolle von Sprache, Bild und öffentlicher Darstellung des Hofes.
Profil:
Ehemalige Poetin, heute verantwortlich für Genehmigung und Form offizieller Mitteilungen.
Lenkt Ton und Ausdruck aller staatlichen Verlautbarungen.
Ihr Amt prägt das Sprachbild des gesamten Reiches.
Sesho Kankutsuki (摂承寛空月)
Titel: Leiter des Yomiyaku no Wa – Kreis der Deutung (読訳の環)
Funktion: Auslegung kaiserlicher Dekrete, rituelle Kontrolle der Verwaltungssprache.
Profil:
Einst Wandermönch, heute enger Berater der Kaiserin.
Seine Aufgabe ist die Deutung kaiserlicher Worte und die Sicherung ihrer sprachlichen Reinheit.
Er gilt als Vermittler zwischen religiöser und administrativer Ordnung.
Tsugimi Reha (継見玲羽)
Titel: Kao-no-Omote – Das Gesicht des Gesichts (顔の表)
Funktion: Offizielle Vertretung der Kaiserin bei Zeremonien und Empfängen.
Profil:
Spricht in ritueller Sprache mit der trainierten Stimme der Kaiserin.
Trägt eine exakte Kopie der kaiserlichen Kleidung.
Ihre Auftritte gelten als Erscheinung des Thrones selbst, nicht als persönliche Handlung.