1. Allgemeines

Azcapotek ist ein souveräner Bundesstaat mit ritueller Tiefenstruktur und imperialer Kontinuität. Der Staat sieht sich nicht als eine Nation unter vielen, sondern als fortbestehende Ordnung einer nie besiegten Zivilisation. Die zehn Altepemeh (Bundesregionen) behalten kulturelle Eigenheiten, sind jedoch fest in eine zentrale, unverhandelbare Ordnung eingebunden. Hauptstadt ist Cemanahuac, Sitz von Regierung, Zeremonien und technischer Verwaltung.

Offiziell: Kultisch bestätigte Zentralherrschaft mit föderaler Einbindung der Altepemeh
Vergleichbar (westlich): Theokratisches Präsidialkaisertum mit ritueller Mandatsbindung und eingeschränktem Rätemodell
Einwohnerzahl: ca. 130 Millionen
Amtssprache: Klassisches Nahuatl
Weitere Sprachen: Rechte für Maya-, Otomí- und Mixtek-Sprachen
Währung: Nenca (an Getreidereserven gebunden)

2. Staatsstruktur

Verfassung: Eine klassische Verfassung existiert nicht. Die staatliche Geltung ruht auf dem Yancuīc Huehueyolotl, einem Kanon aus Ritus, Text und Wiederholung. Gesetze gelten durch Form, nicht durch Abstimmung. Die strukturelle Realität des Staates wird als Teōltikpak bezeichnet – ein verschmolzenes Ordnungsprinzip aus Erde, Volk und Geltung.

Zentrale Organe:
Tlahtoani – rituell bestätigtes Staatsoberhaupt für einen K’atun (~19,7 Jahre), exekutive und kultische Befugnis
Rat der Konföderierten Völker – föderale Lenkungskammer aus Regional-, Berufs- und Ritualvertretung
Ajk’in – Kalenderpriesterschaft mit Vetorecht über Zeitpunkte, Rituale, Symbolpolitik
Texōtl-Ministerien – Acht gleichrangige Ressorts mit funktionaler Zuständigkeit, kultisch eingebunden

3. Kultur und Gesellschaft

Azcapotek versteht sich als Trägerin zivilisatorischer Verantwortung. Es sieht Geschichte als fortgesetzte Gegenwart – nicht als Überwindung. Moderne Lebensweisen, technische Entwicklung und rituelle Ordnung greifen ineinander.
Bildung: Pflicht zu Sprach-, Technik- und Geschichtsausbildung. Lehrinhalte sind zentral koordiniert.
Gesellschaft: Starke kommunale Netzwerke, Genossenschaften, öffentliche Arbeitspflichten.
Medien: Regionale Vielfalt unter zentralem Ordnungsauftrag.

4. Wirtschaft

Azcapotek verknüpft indigene Agrartechniken mit industrieller Eigenständigkeit. Wirtschaftliche Tätigkeit ist staatsnah, aber nicht zentralistisch – viele Betriebe sind kollektiv organisiert.
Schlüsselbranchen: Agrar-Engineering, Terrassenbau, Biofarben, Obsidianverarbeitung, Eisenbahn
Exporte: Cacao, Salz, technische Glyphensysteme (visuelle Leitsysteme für Maschinen und Logistik)
Staatsfonds: Rohstoffgebunden, zur Infrastrukturförderung und Nenca-Stabilisierung

5. Außenpolitik

Azcapotek agiert nicht neutral, sondern missionarisch-rituell. Diplomatie dient der Geltungssicherung und rituellen Aufladung des eigenen Selbstbildes.
Wakonda: ideologischer Antagonist – anarchisch, ungebunden, potenziell unterminierend
Montferrand: postkolonialer Restkörper – historisch belastet, kulturell kühl
Irkanien: respektiert, aber kritisch beobachtet – wirtschaftliche Nähe, symbolische Gefahr
Naugard: funktional, distanziert – gelegentliche Kooperation
Tōyō no Teikoku: kultivierter Verbündeter – gemeinsame Feste, technische Abkommen
Auslandsvertretungen sind stets auch rituelle Außenposten. Diplomatie geschieht nicht im Vakuum, sondern unter Altären.

6. Religion und Weltbild

Die Staatsordnung Azcapoteks beruht auf einem kultischen Bund zwischen Erde, Gesetz und Regierung. Sie ersetzt abstrakte Verfassungen durch rituelle Geltung. Ordnung entsteht nicht durch Diskussion, sondern durch Wiederholung, Symbolik und kosmische Einbindung.
Oberste kultische Instanz: Der Orden der Obsidianherzen interpretiert Gesetze, leitet Rituale und segnet staatliche Akte.
Ritualpraxis: Infrastrukturweihen, Erntezyklen, Gerichtssprüche und Beförderungen folgen liturgischen Protokollen.
Andere Glaubensrichtungen: formell gestattet, aber symbolisch nachgeordnet; Predigten gegen die staatliche Ordnung gelten als subversiv.
Städtisches Leben: Zwischen säkularer Jugendkultur und staatlich präsenter Liturgie herrscht oft ein stiller Gegensatz, der jedoch rituell kanalisiert wird.

7. Regionen

Die zehn Altepemeh bilden die kulturellen und wirtschaftlichen Träger der Föderation:
Anahuac (32 Mio.): Hauptstadtregion, Ministerien, technische Knotenpunkte
Tamoanchan (18 Mio.): Heilpflanzen, spirituelle Ausbildung, Regenriten
Yaxchilán (14 Mio.): Kakaoregion, Tonalgerichte, Glyphenschulen
Xonacatl (13 Mio.): Maiskammer, konservatives Kalenderrecht
Tabeyal (11 Mio.): Küste, arm, bildungsaufstrebend
Mictlampa (9 Mio.): Obsidian, Terrassenbau, Aschefeste
Itzlan (8 Mio.): langsam, ritualgenau, medizinisches Zentrum
Tlalnepantla (7 Mio.): Grenzregion mit nomadischer Prägung
Xicoa (6 Mio.): Salz, Gezeitenfeste, Rohrflöten
Zolpilli (5 Mio.): Kalenderrat, archäologisches Hochland

8. Herausforderungen

Wasserknappheit: In Cemanahuac, trotz Aufforstung und Umleitung
Ungleichheit: In Randregionen wie Tabeyal oder Tlalnepantla
Technokratie vs. Regionalkultur: Geringe, aber wachsame Spannung zwischen Expertengremien und Autonomieansprüchen

9. Begriffskanon

Teōltikpak: Die geformte Weltwirklichkeit – Ordnung, die nicht debattiert, sondern ausgeführt wird
Yancuīc Huehueyolotl: Der „neue alte Herzschlag“ – ritueller Gesetzeskörper statt Verfassung
Texōtl: Die acht Gewirke – Ministerien als rituell legitimierte Funktionsträger
Ajk’in: Zeitpriester – kalendarische Kontrollinstanz