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2. Higashitsuru (東鶴) – „Östlicher Kranich“

Grunddaten und Lage
Higashitsuru liegt im nordöstlichen Küstengebirge des Reiches zwischen 15° und 19° nördlicher Breite und 97° bis 100° westlicher Länge. Mit rund 73.000 km² Fläche und etwa 10,6 Millionen Einwohnern zählt die Präfektur zu den größeren Reichsdomänen. Sie grenzt im Nordwesten an Kiyokata, im Südwesten an Shirasaka und im Süden an Hinode. Das Relief ist stark gegliedert: steile Küsten, tief eingeschnittene Täler, Höhenzüge bis 1.200 Meter.

Natur und Nutzung
Das Klima ist tropisch-feucht, mit langen Regenperioden und kurzen, nebelreichen Trockenzeiten. Die Luft bleibt ganzjährig feucht; an den Berghängen wachsen dichte Feuchtwälder mit Farnen, Epiphyten und seltenen Baumarten. Zwischen den Gebirgskämmen liegen heiße Quellen, deren Schwefeldämpfe als heilig gelten. Viele sind seit Jahrhunderten in Klosterbesitz und bilden das Rückgrat der regionalen Identität. Landwirtschaft spielt eine untergeordnete Rolle – meist Terrassenfelder für Tee, Ingwer und Wurzeln auf Nebelterrassen.

Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Die Bevölkerung konzentriert sich in langen, bandartigen Siedlungen entlang der Küstenlinie und in Tälern mit Thermalquellen. Städte bleiben klein und dienen als Markt- und Pilgerorte. Die Region hat einen hohen Anteil an Klostergemeinschaften, von denen viele auch Schulen, Hospize und Archivräume betreiben. Das alltägliche Leben folgt einem Rhythmus aus Arbeit, Reinigung und Rückzug. Indigene Gruppen leben in schwer zugänglichen Seitentälern; ihre Rechte an Land und Quellen sind formal anerkannt, werden jedoch regelmäßig von touristischen und wissenschaftlichen Interessen überlagert.

Wirtschaft und Institutionen
Higashitsuru ist bekannt für seine Heilquellen, Bäder und geothermischen Anlagen. Der Tourismus steht unter staatlicher Aufsicht und ist streng zoniert. Mehrere Forschungseinrichtungen untersuchen geologische Prozesse, Wasserchemie und Hangstabilität. Die Präfektur gilt als Beispiel für die Verbindung von Religion, Wissenschaft und Verwaltung. Landwirtschaftliche Produkte sind hochwertig, aber begrenzt; Tee, Gewürze und Heilpflanzen werden exportiert. Die Verwaltung legt Wert auf Ruhe – Pilgerströme werden gelenkt, Auslandsbesucher kaum zugelassen.

Gesellschaft und Gegenwart
Das Bild Higashitsurus im Reich ist das eines stillen, kultischen Raumes – diszipliniert, friedlich, spirituell. Doch unter der Oberfläche besteht eine enge Verzahnung von Glauben, Kontrolle und Besitz. Klosterleitungen verfügen über weitreichende Verwaltungsrechte; wer gegen sie auftritt, verliert leicht Genehmigungen oder Zugang. In den letzten Jahren gab es vereinzelte Berichte über „verschwundene“ Dorfgemeinschaften, die angeblich zu Schutzgebieten erklärt wurden. Die offizielle Darstellung spricht von „Neustrukturierung des Raumes“. Im Reich versteht man das als Maßnahme zur Ordnung. Die Bewohner nennen es Schweigen.

7. Hinode (日出) – „Aufgang der Sonne“

Grunddaten und Lage
Hinode ist kein Ryō, sondern ein Kuni, ein territoriales Reichsgebiet. Es liegt jenseits des zentralen Gebirgskamms auf der östlichen Hochlandseite zwischen 15° und 18° nördlicher Breite und 94° bis 98° westlicher Länge. Die Fläche umfasst rund 83.000 km², die Bevölkerung etwa 5,1 Millionen Menschen – verteilt auf wenige städtische Zentren und weit voneinander getrennte Dörfer. Hinode grenzt im Westen an Takigane, im Norden an Shirasaka, im Süden an Mihara und im Osten an das Grenzland der inneren Kuni-Zone.

Natur und Nutzung
Das Klima ist trocken-tropisch, mit klarer Trennung zwischen Regenzeit und langen, windreichen Trockenmonaten. Der Gebirgsrücken im Westen schirmt die Feuchtigkeit ab; nur in den tiefen Tälern der Ostflüsse gedeihen Reis, Hirse und Baumwolle. In der übrigen Landschaft dominieren Dornsträucher, grasbewachsene Ebenen und steinige Höhen. Die Sonne steht hoch, der Boden ist hell, und selbst die Wolken ziehen rasch und wortlos vorbei. Wasser wird über jahrhundertealte Kanalsysteme verteilt, die teils von Klöstern instand gehalten werden.

Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Hinode ist dünn besiedelt. Die Dörfer liegen entlang der Flüsse, oft weit voneinander entfernt. In den Tälern wohnen Ackerbauern und Handwerkerfamilien, im Hochland Viehhalter und Halbnomaden, deren Linien auf die alten Stämme der östlichen Hochebene zurückgehen. Ein Teil dieser Gruppen gilt als autochthon und lebt in sogenannten „Kulturschutzzonen“, die offiziell der Bewahrung alter Bräuche dienen, in Wirklichkeit aber wenig Unterstützung erfahren. Schulen und medizinische Stationen sind selten; Verwaltung erfolgt über lokale Kleriker oder reisende Beamte.

Wirtschaft und Institutionen
Die wirtschaftliche Bedeutung Hinodes ist begrenzt. Landwirtschaft, Textilproduktion und kleine Werkstätten bilden den Kern. In den letzten Jahrzehnten wurden Solar- und Windfelder angelegt, deren Energie in die westlichen Domänen exportiert wird. Diese Anlagen stehen oft auf ehemaligem Siedlungsgebiet indigener Familien, die dafür Entschädigungen erhielten, jedoch kaum Land zurück. Klöster übernehmen neben religiösen Aufgaben auch die Aufsicht über Arbeitsprogramme und Wasserverteilung. Eine kleine Garnison im Süden sichert den Handel über den Gebirgspass nach Mihara.

Gesellschaft und Gegenwart
Hinode gilt im Reich als ruhiges, pflichtbewusstes Gebiet – ein Ort des Sonnenaufgangs, aber auch der langen Schatten. Die Bevölkerung lebt in klaren, einfachen Verhältnissen, mit wenig Kontakt zur Hauptstadt. Alte Mythen, die vom Licht der Berge und den Stimmen der Steine erzählen, überdauern in den Tälern, doch ihr öffentlicher Gebrauch ist unerwünscht. Offizielle Berichte sprechen von „erfolgreicher Integration der Hochlandlinien“, doch wer reist, sieht Dörfer, in denen weder Verwaltung noch Schule zugegen sind. Für das Reich ist Hinode ein Rand im Licht; für seine Bewohner ist es das letzte Stück Erde, das noch atmet, wie es immer war.

14. Kurehama (暮浜) – „Abendküste“

Grunddaten und Lage
Kurehama ist ein Kuni, ein südöstliches Reichsgebiet mit teilautonomer Verwaltung. Es liegt zwischen 4° und 10° nördlicher Breite und 98° bis 103° westlicher Länge entlang der tropischen Ostküste des Reiches. Mit einer Fläche von rund 108.000 km² und etwa 10,4 Millionen Einwohnern zählt es zu den größten und wirtschaftlich aktivsten Gebieten der südlichen Zone. Kurehama grenzt im Norden an Kamunagi-shin, im Westen an Takashiro, im Nordwesten an Tensui, im Südwesten an Hinosato, im Süden an Sōen, und öffnet sich im Osten weit zum Meer. Der schmale Küstengürtel geht westwärts in steil ansteigende Gebirgszüge über, deren Gipfel bis zu 2.500 m erreichen.

Natur und Nutzung
Das Klima ist tropisch-feucht mit ausgeprägter Regenzeit. Die Küstenebene ist schmal, fruchtbar und dicht besiedelt; dahinter beginnen rasch ansteigende Hügel und Berge, bedeckt von Regen- und Nebelwald. Die Flüsse entspringen im Hochland und durchqueren enge Täler, bevor sie in die zentrale Bucht von Kurehama münden – einen natürlichen Tiefwasserhafen. Landwirtschaft konzentriert sich auf Reis, Zuckerrohr und Früchte; in den Hanglagen werden Tee und Gewürze kultiviert. Holzwirtschaft und Bergbau sind auf bestimmte Zonen begrenzt.

Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Die Bevölkerung lebt vorwiegend entlang der Bucht und den Küstenstädten. Der Westen ist dünn besiedelt; dort existieren alte Dörfer indigener Herkunft, deren Sprache und Feste unter Schutz stehen, aber nur noch von wenigen gepflegt werden. Küstenstädte folgen klaren Planmustern: Industrie, Verwaltung und Wohngebiete sind voneinander getrennt. Zuwanderer aus anderen Regionen des Reiches bilden den größten Teil der Arbeiterschaft, während die alteingesessenen Familien den Handel und die lokalen Gilden kontrollieren.

Wirtschaft und Institutionen
Kurehama ist das maritime und industrielle Zentrum des Ostens. Der Haupt- und Regierungshafen Minato Kure beherbergt Werften, Metall- und Maschinenfabriken sowie einen Stützpunkt der östlichen Reichsflotte. Der Export von Industrie- und Energieanlagen erfolgt über internationale Verträge, die vom Hof genehmigt werden. Im Gebirge liegen Wasserkraftwerke und Mineralbergwerke. 

Gesellschaft und Gegenwart
Kurehama gilt als modern, geschäftig und widersprüchlich. In den Hafenstädten wachsen Wohlstand und internationale Präsenz, während das Hinterland zurückbleibt. Soziale Unterschiede sind deutlich, doch offen ausgesprochen werden sie selten. Die Menschen gelten als direkt, arbeitsam und stolz auf ihre Eigenständigkeit. Der Hof beschreibt Kurehama als „Tor des Reiches zum Meer“. Für viele seiner Bewohner ist es eher ein Ort, an dem die Ordnung ankommt, wenn die Schiffe schon wieder hinausfahren.

19. Yakumo (八雲) – „Land der acht Wolken“

Grunddaten und Lage
Yakumo ist ein Kuni, ein weites, nur locker verwaltetes Reichsgebiet im südlichen Binnenland.
Es liegt zwischen 1° und 15° nördlicher Breite sowie 101° und 104° westlicher Länge.
Mit einer Fläche von 133 589 km² und einer Bevölkerung von rund 6,2 Millionen Menschen gehört es zu den größten, aber am dünnsten besiedelten Regionen des Reiches.
Yakumo grenzt im Norden an Takashiro, im Nordosten an Kurehama, im Osten an Minamihara, im Südosten an Tenkai, im Süden an Rantetsu und im Westen erneut an Tenkai, wo die Hochgebirge beginnen.

Natur und Nutzung
Die Landschaft ist von Bergen, Hochebenen und tiefen Tälern durchzogen.
Im Westen türmen sich Gebirgsketten, die den Regen vom Meer abfangen; nach Osten hin öffnen sich trockene Savannen und Waldinseln.
Das Klima schwankt stark zwischen heißen Tagen und kühlen Nächten.
Viele Flüsse führen nur saisonal Wasser.
Die Vegetation wechselt von grasbewachsenen Plateaus zu Trockenwäldern mit Akazien und schmalen Bambusarten.
Im Sommer zieht sich ein Schleier aus Staub über die Täler, im Winter hängen Nebel zwischen den Hügeln – daher der Name „Land der acht Wolken“.

Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Yakumo ist dünn besiedelt und traditionell gegliedert.
Die Bevölkerung lebt in Tälern, Klosterhöfen und verstreuten Dörfern, häufig entlang alter Karawanenrouten.
Weite Gebiete sind unbewohnt oder nur von Nomadenfamilien genutzt, die Vieh und Ziegen halten.
Die Hauptstadt Yakumo-shi ist klein, aber von strategischer Bedeutung; sie kontrolliert die Übergänge zwischen den Gebirgsrouten.
Im Nordosten leben sesshafte Ackerbauern, während im Süden halbnomadische Gemeinschaften das Land gemeinschaftlich bewirtschaften.

Wirtschaft und Institutionen
Yakumo lebt von Viehwirtschaft, Bergbau und Handwerk.
In den Gebirgen werden Metalle und Edelsteine gefördert, im Tiefland dominiert Weidewirtschaft.
Märkte finden nur periodisch statt, meist im Schatten alter Tempel.
Die Verwaltung residiert in befestigten Posten entlang der Hauptstraßen; Kontrolle wird vor allem durch religiöse und wirtschaftliche Bindung ausgeübt.
Das Amt für Grenzgebiete (Kyōkai Kyoku) führt hier regelmäßig Erhebungen durch, um Besitzverhältnisse und Wanderungsbewegungen festzuhalten.

Gesellschaft und Gegenwart
Das Leben in Yakumo ist ruhig, aber schwer.
Straßen enden oft im Nichts, Kommunikation folgt alten Botenlinien.
Die Menschen sind zurückhaltend, stolz und gelten als unabhängig.
Für viele Bewohner anderer Domänen ist Yakumo ein Land von Legenden – weit, wolkenreich und eigensinnig.
Der Hof beschreibt es als „Zone der Beständigkeit“, doch in Wahrheit ist Yakumo ein Raum der Stille, in dem das Reich nur in Symbolen existiert.
Nachts, wenn die Wolken über den Bergen kreisen, sagen die Alten: „Hier beginnt der Himmel – und endet der Befehl.“

22. Minamihara (南原) – „Südliche Ebene“

Grunddaten und Lage
Minamihara ist ein Kuni, die südlichste zusammenhängende Reichsregion auf dem Festland.
Sie liegt beidseits des Äquators, zwischen 2° südlicher und 2° nördlicher Breite sowie 97° und 105° westlicher Länge.
Mit einer Fläche von 193 243 km² und etwa 9 Millionen Einwohnern ist sie weitläufig, fruchtbar und wechselhaft besiedelt.
Im Norden grenzt sie an Yakumo, im Nordwesten an Shin’ei, im Nordosten an Tenkai, und im Süden beginnen die Yōnankoku, die südlichen Vasallenstaaten.

Natur und Nutzung
Das Land ist tropisch-heiß, von weiten Ebenen, Flussläufen und Küstenstreifen geprägt.
Im Süden breitet sich ein breiter Gürtel aus Mangroven, Reisfeldern und Wasserkanälen aus; im Norden steigen sanfte Hügel an, hinter denen das Reich endet.
Flüsse verlaufen gemächlich und münden in trübe Buchten, deren Gezeiten Ebbe und Flut bis weit ins Landesinnere tragen.
Die Böden sind dunkel und feucht, ideal für Landwirtschaft, aber anfällig für Überflutung.
Stürme und Erdbeben treten häufig auf, doch die Menschen bauen immer wieder – oft an denselben Stellen.

Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Die Bevölkerung konzentriert sich auf die nördlichen Bezirke und die Westküste.
Im Süden, nahe der Grenze zu den Vasallen, liegen weitläufige Agrarsiedlungen, in denen Reichsbürger und lokale Gruppen gemeinsam leben, doch selten dieselben Rechte besitzen.
Die Hauptstadt Minamihara-shi ist ein logistisches Zentrum mit Hafen, Verwaltungsgebäuden und einem alten Kloster, das als Pilgerstätte gilt.
Die Architektur mischt Hofstil und südliche Bautraditionen – breite Dächer, hohe Pfeiler, offene Höfe.
Das Verhältnis zwischen den Bewohnern des Reiches und denen des Gürtels ist gespannt, aber friedlich.

Wirtschaft und Institutionen
Minamihara ist die Kornkammer der Südzone.
Reis, Zucker, Palmöl und tropische Früchte bilden den Großteil der Produktion.
Neben der Landwirtschaft wächst die Industrie, vor allem Textilverarbeitung und Schiffbau.
Die Verwaltung steht unter Aufsicht des Amtes für Südliche Ordnung (Nanka Chitsujo Kyoku), das gleichzeitig zivile, militärische und wirtschaftliche Kompetenzen besitzt.
Im Süden überwachen Grenzposten den Verkehr zu den Yōnankoku; hier werden Zölle erhoben, Papiere geprüft und Gesandtschaften empfangen.

Gesellschaft und Gegenwart
Minamihara ist ein Land zwischen Hitze und Verwaltung.
Der Alltag ist laut und bewegt, Bauern, Händler und Soldaten teilen dieselben Straßen.
Viele Familien haben Verbindungen über die Grenze hinaus; die südliche Kultur fließt in Sprache, Kleidung und Musik ein.
Nachts sind die Städte hell erleuchtet, doch jenseits der Straßen liegen Sumpf und Dunkelheit.
Der Hof nennt Minamihara „die Schwelle des Reiches“.
Die Bewohner sagen: „Hier endet der Himmel des Kaisers – und beginnt der Atem des Meeres.“

23. Tenkai (天界) – „Himmelssphäre“

Grunddaten und Lage
Tenkai ist ein Kuni an der südöstlichen Ostküste, ein hochgelegenes, steiles Land, das das Reich gleichsam überragt.
Es liegt zwischen 1° und 4° nördlicher Breite sowie 94° bis 101° westlicher Länge, umfasst 132 133 km² und zählt rund acht Millionen Einwohner.
Im Norden grenzt es an Sōen, im Westen an Yakumo, im Südwesten an Minamihara und im Süden an Rantetsu.
Die Region markiert den letzten großen Gebirgsbogen vor dem offenen Meer – ein Rückgrat aus Fels, Nebel und stiller Beobachtung.

Natur und Nutzung
Tenkai ist ein Land der Täler und Wolken.
Vom Meer her drückt feuchte Luft gegen die Berghänge, regnet aus und lässt die Flüsse als graue Schleifen hinabgleiten.
Nebelwälder, Farnhaine und vulkanische Klippen wechseln sich ab; im Westen liegt Hochland mit kühlen Nächten, im Osten eine schmale Küste mit stürmischer Brandung.
Die Natur ist unzugänglich, doch die Höhen sind seit Jahrhunderten besiedelt.
An klaren Tagen reicht der Blick weit über das Meer – an trüben sieht man nichts außer Wolken, die wie Wasserfälle über die Felsen stürzen.

Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Die Bevölkerung lebt in Bergsiedlungen, Klosteranlagen und kleinen Städten in den Tälern.
Hauptort ist Tenkai-shi, Sitz der kaiserlichen Sternwarte und mehrerer Schulen der Astronomie, Kartographie und Geomantie.
Zwischen den Städten liegen alte Routen, die zugleich Pilger- und Versorgungswege sind.
Einige Täler beherbergen alte indigene Gemeinschaften, die hierher aus den nördlichen Ebenen gebracht wurden, „um die Reinheit des Geistes zu bewahren“ – so die Formulierung der Verwaltung.
Tatsächlich dienten die Höhen lange Zeit als Auffanggebiet für Vertriebene und als Ort innerer Verbannung.
Man sagt, Tenkai sei die letzte Domäne, in der der Hof noch alles sieht, aber kaum noch eingreift.

Wirtschaft und Institutionen
Die Wirtschaft ruht auf Bergbau, Klosterlandwirtschaft und wissenschaftlich-ritueller Tätigkeit.
Erz, Heilpflanzen und seltene Mineralien werden gewonnen, während die Observatorien Daten für das Amt für Himmelsbeobachtung (Tenkai Kanshikyoku) liefern.
Dieses Amt hat hier seinen Hauptsitz, zugleich wissenschaftliche Einrichtung und spirituelle Autorität.
Die Straßen sind militärisch gesichert; zahlreiche Wetterstationen dienen auch der Überwachung der südlichen Flugrouten.
Im Westen betreibt das Amt für Südliche Ordnung kleinere Basen, um Unruhen in den Grenzgebieten frühzeitig zu erkennen.

Gesellschaft und Gegenwart
Das Leben in Tenkai ist streng, still und von Ritualen durchzogen.
Tagesrhythmus und Wetter scheinen ineinanderzufließen; Arbeit, Studium und Gebet wechseln nahtlos.
Viele Bewohner sprechen von Tenkai als „Ort zwischen Himmel und Gedächtnis“.
Für den Hof ist es das Auge des Südens, von dem aus sich das Reich in den Sternen spiegelt.
Für jene, die hier leben, ist es ein Rand – ein Land, in dem man lernen muss, dass Stille auch Gewicht haben kann.
Die Alten sagen: „Wer in Tenkai aufwacht, weiß nicht, ob der Tag begonnen oder geendet hat – nur, dass der Himmel wieder auf uns schaut.“

24. Rantetsu (嵐鉄) – „Sturmstahl“

Grunddaten und Lage
Rantetsu ist ein Kuni, das äußerste südöstliche Territorium des Reiches.
Es liegt zwischen 2° südlicher und 2° nördlicher Breite sowie 93° und 100° westlicher Länge, umfasst 130 242 km² und zählt etwa 5 Millionen Einwohner.
Im Norden grenzt es an Tenkai, im Westen an Minamihara, im Süden an die ersten Staaten des Yōnankoku-Gürtels.
Rantetsu ist rau, gebirgig und reich an Erzen – das Land, in dem das Reich endet und die Luft nach Metall und Regen riecht.

Natur und Nutzung
Die Landschaft besteht aus zerklüfteten Höhenzügen, tiefen Tälern und vulkanischen Formationen.
Regen und Wind prägen den Rhythmus des Jahres; kein Monat vergeht ohne Sturm.
Das Gebirge fällt im Osten steil zum Meer ab, wo eine weite Bucht zwischen Felsen liegt – einziger sicherer Hafen der Region.
In den höheren Lagen herrschen Nebelwälder, im Westen trockene Hochebenen mit Gras und Akazien.
Die Erde enthält Erzadern, die seit Jahrhunderten ausgebeutet werden; der Boden selbst gilt als unruhig, durchzogen von alten Bruchlinien.

Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Die Bevölkerung ist spärlich und lebt in verstreuten Bergdörfern, Minensiedlungen und militärisch gesicherten Küstenorten.
Viele Bewohner stammen aus nördlichen Domänen oder wurden hierher umgesiedelt – teils freiwillig, teils durch staatliche Maßnahmen früherer Jahrzehnte.
Rantetsu war Zielpunkt der großen Umsiedlungen nach dem „Gesetz zur Neuordnung der Randgebiete“ – Ereignisse, die später unter dem Namen „Pfad der Stürme“ bekannt wurden.
Zehntausende indigener Familien aus den zentralen Ebenen wurden damals hierher gebracht; viele starben auf dem Weg oder fanden in den Bergtälern ein neues, ärmliches Leben.
Heute existieren entlang der westlichen Pässe mehrere Reservatszonen, offiziell „kulturelle Schutzgebiete“, faktisch von der Außenwelt isolierte Enklaven.

Wirtschaft und Institutionen
Rantetsu ist rohstoffreich, aber arm an Menschen.
Bergbau, Erzverarbeitung und Energiegewinnung bilden die wirtschaftliche Grundlage. Das Amt für Südliche Ressourcen (Nanka Shigen Kyoku) betreibt Förderanlagen in den nördlichen Gebirgen; ziviler Zutritt ist eingeschränkt.
Zudem existieren Küstenstationen für den Metallexport nach Norden. Die Region steht unter militärisch-ziviler Doppelverwaltung, in der Offiziere und Beamte gemeinsam über Ordnung und Versorgung entscheiden.
Bildung und Gesundheitsdienste werden hauptsächlich durch Klosterorden geleistet.

Gesellschaft und Gegenwart
Rantetsu gilt als Ort des Aushaltens.
Das Leben ist schwer, aber ruhig; viele Bewohner kennen keine andere Welt.
Man lebt von der Erde, vom Metall und von der Erinnerung an jene, die kamen und blieben, weil sie keinen anderen Ort mehr hatten.
Offizielle Berichte sprechen von „Stabilisierung durch Integration“.
Doch in den Nächten, wenn die Stürme über die Täler ziehen und die Gruben leuchten, erzählen die Alten noch vom Marsch, von jenen, die die Berge nicht überquerten.
Für das Reich ist Rantetsu ein Außenposten.
Für die, die hier leben, ist es das Ende der Straße – und der Anfang der Stille.