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Grunddaten und Lage
Kamunagi-shin ist eine Sonderregion im Herzen des Gebirges zwischen den Domänen Hinode, Sōen, Kurehama und Takashiro.
Sie liegt zwischen 10° und 11° nördlicher Breite, umfasst 4 551 km² und zählt etwa 500 000 ständige Bewohner.
Die Region bildet eine natürliche Hochmulde mit dichten Nebelwäldern, schroffen Felsen und Terrassen, die in die Wolken führen.
Offiziell gehört Kamunagi-shin zum Reich, doch es steht außerhalb der zivilen Verwaltung – ein Bezirk, in dem nur Hofbeamte und geweihte Ordenslinien Zugang haben.

Natur und Nutzung
Das Klima ist kühl und feucht, die Luft dünn und klar.
Morgens liegt Nebel über den Tälern, abends bricht goldenes Licht durch die Wolken.
Der Boden ist von Moosen, Farnen und Heilpflanzen bedeckt; seltene Quellen entspringen in den Felsen und werden als heilig verehrt.
Landwirtschaft spielt kaum eine Rolle, nur wenige Terrassen dienen der Selbstversorgung der Klöster.
Der größte Teil des Gebietes steht unter Naturschutz – oder, wie es in den Dokumenten heißt, „unter kosmischer Bewahrung“.

Bevölkerung und Siedlungsstruktur
Die Bevölkerung besteht aus Priestern, Gelehrten, Gärtnern und den Familien des rituellen Dienstes.
Dörfer sind klein, um Höfe oder Schreine gruppiert, oft ohne feste Straßenverbindung.
Zentral liegt der Große Schrein von Kamunagi, ein vielschichtiges Bauwerk aus weißem Stein und Zedernholz, in dem Zeremonien der Jahreswende und der Himmelsbeobachtung vollzogen werden.
Am Rand der Region befinden sich Observatorien, die zugleich als spirituelle Messstationen dienen.
Die Bevölkerung lebt ruhig, fast zeitlos – die Tage werden nicht gezählt, sondern an Zeremonien gemessen.

Wirtschaft und Institutionen
Kamunagi-shin hat keine eigene Wirtschaft im herkömmlichen Sinn.
Der Hof unterhält das Gebiet über das Amt für Sakrale Angelegenheiten (Seishin Kyoku), das für Versorgung, Bauunterhalt und Auswahl der Bewohner zuständig ist.
Pilger dürfen nur mit Genehmigung eintreten, Wissenschaftler nur unter Aufsicht.
Produziert werden Handschriften, astronomische Tafeln und rituelle Kunstwerke, die später in Byakuren archiviert werden.
Einige Observatorien dienen der Wetter- und Sonnenbeobachtung; ihre Daten fließen in das Reichskalendersystem ein.

Gesellschaft und Gegenwart
Kamunagi-shin gilt als das Herz des Unsichtbaren Reiches.
Hier enden Straßen, und Hierarchien lösen sich in Stille auf.
Gerüchte erzählen von Hallen, in denen Wind nie weht, von Wasser, das nie gefriert, und von Stimmen, die in den Nebeln singen.
Der Hof beschreibt den Ort als „den ruhenden Atem des Kaiserreichs“.
Für die wenigen, die dort leben, ist es kein Ort der Macht, sondern des Gleichgewichts – wo selbst das Sprechen eine Form des Gebets ist.